Quelle: Bastei Entertainment |
Mein totes Herz
von Arne Kilian
von Bastei Entertainment
Besonderheit: Die Geschichte gibt es nur als ebook und gehört zur Reihe “Hochspannung”.
Genre: Thriller oder Krimi? Ich fand, es hatte beide Elemente. Hochspannung trifft es wohl ganz gut.
Darum geht es: Journalist Frank Römer hat gerade ein neues Spenderherz erhalten. Seitdem plagen ihn Träume von einem Mord an einer jungen Frau. Ist die Spenderin etwa ermordet worden?
Können Spenderorgane Erinnerungen speichern und diese an den neuen Körper weitergeben? Mit dieser spannenden Grundfrage startet das Buch richtig durch. Journalist Frank Römer macht sich nach reiflicher Überlegung schließlich auf, um seinen Träumen auf den Grund zu gehen. Seine Reise ist dabei sehr spannend, sehr lesernah und sehr gelungen dargestellt. Auch in die Gedanken des Bösewichts taucht der Leser immer wieder ein, wodurch die Spannung noch weiter gesteigert wird. Manchmal weiß man mehr, manchmal weniger als der Journalist, was natürlich Fingernagelkauen verursacht.
Ich mochte den Schreibstil wirklich gerne und hätte nichts dagegen gehabt, wenn das Buch noch etwas länger gewesen wäre. Gerade der Anfang war sehr intensiv und spannend gemacht, da hätte ich gerne noch ein wenig länger mit Frank Römer gebangt. Ich bin mir nur nicht sicher, ob seine Motive, nicht zur Polizei zu gehen, journalistisch ethisch vertretbar waren. Aber da spricht mein Journalistenherz aus mir 😉 Um die Spannung im Buch zu erhalten, war der Schritt wohl unumgänglich.
Im Übrigen habe ich es sehr genossen, mal ein Buch zu lesen, das in Deutschland spielt. Mosel … hach, ich wäre jetzt gerne an der Mosel!
Ich habe den Autoren Arne Kilian mal gefragt, inwievern diese Verbindung von Herz/Hirntransplantationen Fiktion und Realität ist. Das ist ja ein zentraler Aspekt des Buches. Das hat er geantwortet:
Das ist tatsächlich der Fall. Man spricht da von dem so genannten Herz-Gehirn. Somit gibt es die
www.arnekilian.de |
Theorie, dass Nervenzellen am Herzen bestimmte Emotionen äder Ähnliches speichern können (wobei es auch Mediziner gibt, die das wiederum bestreiten würden – ist eine Grauzone in der Medizin). Für mein Buch habe ich einen Fall recherchiert, bei dem das Folgende stattgefunden haben soll:
Und zwar hat man einen Mordfall nach einer Herztransplantation aufklären können. Der Empfänger hat damals immer wieder von einem Gesicht geträumt und dabei Angst empfunden. Von dem Gesicht hat man ein Phantombild zeichnen lassen und das hat die Polizei auf die Spur gebracht.
Dieser Impuls hat dann zu meiner Buchidee geführt. Dabei steigere ich die Sache natürlich ziemlich, aber das hat auch bestimmte Gründe.