Wie lange brauche ich für ein Buch?
Diese Frage wird mir ziemlich häufig gestellt – und sie ist ziemlich schwer zu beantworten. Das reine Schreiben geht mir meistens relativ leicht von der Hand, wobei das auch davon abhängt, wie gut ich in das Buch finde. Beide Teile von „Bin hexen“ zum Beispiel habe ich zügig runterschreiben können. Es war mein Spaßprojekt, an dem ich nicht so viel herumgeplottet habe. Und als der wirklich ganz grobe Plot einmal stand, habe ich mich strickt darangehalten. Das ist das Geheimnis, um ein Autor zu werden: Man muss die Bücher beenden.
Trotzdem. BEVOR ich überhaupt geschrieben habe, habe ich meine Ideen zusammengetragen. Das kann auch gut mal ein halbes Jahr dauern. Bis aus diesen Ideenfragmenten dann eine sinnvolle Story entsteht, dauert es meist ein ganzes Jahr. Da bin ich natürlich nicht die ganze Zeit, jeden Tag, jede Minute mit beschäftigt. Ich überlege mal beim Spaziergang, mal unter der Dusche – und dann! Zack! Habe ich alle überraschenden Wendungen zusammen, witzige Szenen im Kopf und das Ende passt auch zum Anfang.
Das Exposé
Sobald ich das habe, setze ich mich hin und schreibe ein ganz grobes Exposé. Jeder Verlag, der das sehen würde, würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Bei „bin hexen“ als noch unverkauftes Spaßprojekt bestand es nur aus fünf Sätzen. Bei anderen Projekten bin ich genauer. Mein Liebesroman „ein Kater für zwei Herzen“ wurde zum Beispiel komplett anhand eines sehr genau ausgearbeiteten Exposés geschrieben. Es war eine Auftragsarbeit. Heißt: Ich hatte den Vertrag schon und musste das Buch dann anhand des Exposés schreiben.
Das Schreiben geht schnell. Drei Monate. Dann bin ich meist fertig. Es sei denn, ich verzettel mich irgendwo, aber das ist ein anderes Thema. Danach lasse ich das Manuskript gerne noch eine ganze Weile liegen, bevor ich es überarbeite und den Testlesern übergebe. Sobald ihre Rückmeldungen in den Text eingearbeitet sind, geht die Geschichte zum Lektorat und dann zum Korrektorat. Zu diesen Punkten schreibe ich noch mal einen eigenen Post. Wie lange das dauert, hängt meist von den Lektoren ab und wie viele Anmerkungen im Manuskript sind. Ich plane für die Überarbeitung etwa zwei Wochen ein. Und dann … dann gibt es das Druckfrei und das große Hibbeln beginnt.
Wie lange benötigt ihr als Autoren oder Hobbyschreiber? Und plottet ihr? Mehr über meinen Schreiballtag erfahrt ihr auch in diesem Interview mit der lieben Sonja:
Eure Liane
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